Pressearchiv 2011

Viele Kränze und manche kalorienreiche Leckerei

LAUDENBACH. Wenn die Laudenbacher Pfadfinder zum Adventsmarkt rufen, sind alle auf den Beinen: Felix Sielmann und Julian Foßhag führen erfolgreiche Verkaufsgespräche am Waffelstand. Katharina Halkenhäußer und Carolina Zylka betreuen die Kasse bei den Christstollen und Präsident Marius Berger persönlich steht tapfer im Duft der Bratwurströsterei.


Die Pfadis hatten gut zu tun an diesem Wochenende. Denn am Samstagabend ging bei ihnen vor der Bartholomäuskirche im winddurchwehten Zelt die Arbeit erst richtig los. Selbst am Sonntagmorgen nach dem Gottesdienst waren noch beachtliche Restbestände ihres reichhaltigen Angebots zu finden.

Jede Menge Adventskränze

Das waren wie stets bei diesem traditionsreichen Markt vor allem jede Menge Adventskränze. Schon lange zuvor hatten Laudenbacher Häuslebesitzer ihre Fichten-, Tannen- und andere Nadelgewächse geplündert und so die Pfadfinder mit ausreichend Rohmaterial versorgt, das sie vor dem katholischen Gemeindezentrum aufbewahrten. Schade nur, findet Vorstandssprecherin Manuela Bingen, dass ein paar ungezogene Zeitgenossen glaubten, sich an dem Grünzeug kostenlos bedienen zu können.

Das aber war beim Weihnachtsmarkt am Wochenende vergessen. Denn was übrigblieb, reichte für mehr als 90 Kränze. Die meisten davon waren vorbestellt und wurden ganz nach individuellen Wünschen in wochenlanger Vorarbeit gebunden, fantasievoll dekoriert und mit dicken Kerzen in den aktuellen Modefarben Rot und Burgunder versehen. Das alles war so arbeitsintensiv, dass die Pfadfinder gerne auch die Hilfe von guten Freunden annahmen, zum Beispiel von Jutta und Katharina Langer.

Erstmals Wildblütenhonig

Auch für Nadine Bergketter ist es nichts Ungewöhnliches, bei drohendem Personalmangel einzuspringen. Sie kümmerte sich um allerlei Dekorationsmaterial von Nikoläusen aller Art über selbstgebastelte Weihnachtssterne bis zum Papierschmuck. Erstmals im Angebot war heuer echter Laudenbacher Wildblütenhonig, ein Renner, der auch in einigen der sieben Christstollen-Varianten aus der häuslichen Bäckerei von Manuela Bingen mit seinem Duft lockte. Dort, am Stollenstand, war zeitweise der größte Andrang. Denn die kalorienreiche Leckerei der Pfadfinder ziert am ersten Adventssonntag traditionsgemäß die Kaffeetafel so mancher Laudenbacher Familie. he

 Artikel vom: 28.11.2011

Gedichtet, geswingt und geschlemmt

Nikolaus und sein Knecht Ruprecht schauten am Samstag ebenfalls beim Laudenbacher Weihnachtsmarkt vorbei. Dabei gab der Nikolaus auch den Gewinner des Kerwe-Luftballon-Wettbewerbs bekannt. Felix Fleischhauer heißt der glückliche Sieger. Bild: Gutschalk

LAUDENBACH. Wo bleibt der Strom? Sind die Tassen schon da? Hier regnet's garantiert rein - es war die übliche Aufregung, die Jörg Stigler, dem Chef des Kerwevereins, diesmal allerdings die Zornesröte ins Gesicht schrieb. Denn das Zelt, das die Pfadfinder in "Amtshilfe" vorsorglich aufgebaut hatten, fand nicht die Zustimmung jedes Standbetreibers. Pünktlich um 11 Uhr aber war, ebenso wie immer, alles im Lot und die Gemüter beruhigten sich, als der Kinder- und Jugendchor "Fontäne" daran erinnerte "Ein Licht leuchtet auf in dunkler Nacht". Lisa Zimmermann, die langjährige Leiterin der stimmgewaltigen jungen Sangestruppe, nahm die Gelegenheit wahr, ihre Nachfolgerin Christine Horn vorzustellen. Unter deren Dirigat gaben die Kinder mit dem Gospel "The Virgin Mary" unverzüglich und swingend ihre Englischkenntnisse zum Besten.

Es sei ein einzigartiger Weihnachtsmarkt, hielt Bürgermeister Hermann Lenz unter Hinweis auf das schützende Zeltdach fest. Einigen gemütlichen Stunden bei wärmendem Glühwein und vielen Gesprächen stünde daher nichts mehr im Wege, versprach der Rathaus-Chef und eröffnete offiziell den Weihnachtsmarkt. In der Tat erwies sich das Zelt als nützlich. Zwar blieb der befürchtete große Regen aus, aber das Dach vermittelte ein wenig Geborgenheit gegen die überaus frische Brise. Gegen die Risiken und Nebenwirkungen der gefühlten Kälte hielt der Markt ein Großangebot an Gegenmitteln bereit: Glühwein vom Kerweverein, Gulaschsuppe in der Rodelhütte, Pizza von den Pfadfindern und Erbseneintopf im DRK-Zelt wetteiferten mit Zwirnswurst von der CDU, während die SPD als Nachtisch gebrannte Mandeln bereithielt.

Viel Handgemachtes

Gleich gegenüber stellten die "Holzwürmer" ihr attraktives Angebot an feinen Holzarbeiten vor. Edle Seidenkrawatten und seidenbemalte Tücher gab es nebenan und wer noch Handgemachtes als Weihnachtsgeschenk suchte, wurde sicher fündig bei der kunterbunten Auswahl von Stricksocken und Handschuhen, bei Honigwachskerzen oder feinem Geschmeide aus der "kleinen Kettenwerkstatt". Das bunte Treiben nahm nach anfänglicher Zurückhaltung mächtig Fahrt auf und als am Nachmittag der Nikolaus kam, wurde es schon recht eng zwischen den Buden. Geduldig erklärte der bärtige Mann unter der grünen Mitra, er sei Bischof, käme aus Myra und sei der Schutzpatron der Kinder. Hocherfreut, "dass es sowas noch gibt", hörte er sich die zaghaft rezitierten Gedichte an, worauf es von Knecht Ruprecht eine Mandarine als Belohnung gab. Und wo er schon mal da sei, meinte der Nikolaus, könne er gleich noch den Gewinner des Kerwe-Luftballon-Wettbewerbs bekanntgeben. Es ist Felix Fleischhauer, sinnigerweise der Spross des Hemsbacher Kerwevereins-Chefs. Sein Luftballon hatte es bis Hanau geschafft. Am frühen Abend, als der evangelische Posaunenchor unter der Stabführung von Peter Probst "Alle Jahre wieder" anstimmte, wurde es richtig vorweihnachtlich. Patrick Mörmann, Vizechef des Kerwevereins, zog zufrieden Bilanz und auf dem kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt herrschte drangvolle Enge in der friedvollen dörflichen Idylle rund um das Rathaus. he

Artikel vom: 05.12.2011

Lagerfeuerrauch und Kaffeeduft

Plätze im Bartholomäussaal waren eher Mangelware: Beim "Fest der Gemeinde für die Gemeinde" gab es zahlreiche neue Programmangebote. Bild: Schilling

LAUDENBACH. Wer am Sonntag rund um die katholische Kirche in Laudenbach unterwegs war, hörte fröhliche Kinderrufe aus dem Gemeindegarten schallen und vielleicht roch er eine Brise Lagerfeuerrauch. Die durchmischte sich auf dem Gemeindefest zum Erntedank auf der Terrasse des Gemeindezentrums St. Bartholomäus mit Kaffeeduft. Die Tische in dem wahlweise von Musik oder Geplauder erfüllten im Saal waren gut besetzt, einige genossen draußen die dieser Tage etwas spärlicher gesäten Sonnenstrahlen. Spielende Kinder tollten in dem Garten umher, an dessen Ende die Pfadfinder mit kleinen Besuchern am Lagerfeuer Stockbrot rösteten.


"Das Wetter haben wir bestellt", erklärte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Reiner Diehlmann, der das Fest organisiert hatte. Auch mit dem Besuch zeigte er sich - trotz Formel 1 - sehr zufrieden. Mehr als 200 Gäste sowie 150 Mitwirkende und Helfer waren gekommen. Im Vorfeld hätten sie viel Werbung gemacht und "gezeigt, dass wir uns öffnen wollen". Diehlmann betonte, dass alle, unabhängig von ihrer Konfession, willkommen waren.

Das Gemeindefest ging am Morgen mit einem Familiengottesdienst zum Erntedank los. Die schönen herbstlichen Erntegaben hatte der Kindergarten "Abenteuerland" am Altar dekoriert. Die (Vorschul-)Kinder führten im Gottesdienst die Geschichte des Apfelkerns, der zum Baum wird, auf. Bei dem "Fest der Gemeinde für die Gemeinde", so Diehlmann, waren viele Gruppen ins Programm integriert oder stellten sich an Infoständen und -wänden sowie auf der Bühne vor: darunter die Katholische Öffentliche Bücherei, die Pfadfinder, der Ökumenische Ausschuss und die KAB.

Das Gemeindefest verzeichnete dabei laut Diehlmann einige Premieren. Gertrud Knapp erzählte Geschichten für Jung und Alt, der katholische Kirchenchor sang im Gemeindesaal gemeinsam mit den Besuchern und Orgelbegleitung moderne und volkstümliche Lieder. Erstmals trat die Flötengruppe der Grundschule unter Leitung von Jutta Baslers auf, seinen ersten Auftritt hatte auch der Kinder- und Jugendchor Fontäne von der evangelischen Kirchengemeinde mit seiner neuen Leiterin Christina Horn.

Mitten im Oktober erschienen auch schon ein Dutzend Sternsinger in voller Montur auf der Bühne. Die werden im Januar für die Rechte von Kindern in Nicaragua losziehen, wie Jutta Basler erklärte. Alle Kinder ab der dritten Klassen können dabei mitmachen. Vielleicht singen ja am nächsten Gemeindefest zum Erntedank in Laudenbach gleich zwei Dutzend Sternsinger ihr "Gloria". Stefan Diehlmann jedenfalls freute sich schon jetzt darauf, im Oktober 2012 wieder neue Gesichter auf dem Gemeindefest zu begrüßen. mehr

 Artikel vom: 11.10.2011

Ein Leben für die Gemeinde

Laudenbach. Verantwortungsbewusstsein, Glauben und Nächstenliebe, Bereitschaft zur Aussöhnung, soziale Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft und natürlich Humor - dies alles kennzeichnete das Leben von Alfons Ernst Hertinger (Bild). Am 5. Juli starb er im Alter von 82 Jahren. Für sein großes, jahrzehntelanges Engagement erhielt er die Laudenbacher Bürgermedaille und die Feuerwehr ernannte ihn zum Ehrenkommandanten.

Seine kommunalpolitische Arbeit war geprägt durch praktische Ideen, die er in der Diskussion einbrachte. Hierbei hatte der Christdemokrat auch Verständnis und Achtung für den politischen Gegner bewiesen, und umgekehrt war der überzeugte Gewerkschafter auch auf der anderen Ratsseite überaus geschätzt.

Hertinger wurde am 5. September 1928 in der Laudenbacher Rathausstraße geboren. 1943 begann er seine Lehre als Maschinenschlosser bei der Firma Freudenberg. Dem Unternehmen blieb er bis zu seinem Ruhestand 45 Jahre treu. Kontinuität war für ihn auch im privaten Bereich und im Vereinsleben stets eine Maxime gewesen. 1945 trat er in die Freiwillige Feuerwehr ein. Im Alter von gerade einmal 25 Jahren übernahm er 1954 den Posten des Kommandanten. 32 Jahre lang stand Hertinger daraufhin an der Spitze der Laudenbacher Brandschützer. Vom Land Baden-Württemberg wurde er mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Gold und Silber dekoriert. Für seinen beispielhaften Einsatz ehrten ihn die Floriansjünger 1988 mit der Ernennung zum Ehrenkommandanten.

Im gleichen Jahr wurde Alfons Ernst Hertinger noch eine weitere Auszeichnung zuteil. Als dritter Bürger in der Gemeinde Laudenbach erhielt er die Bürgermedaille. Ausdruck und Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Heimatgemeinde. Das kam auch bei seinem Wirken in der Kommunalpolitik zum Tragen. Von 1975 bis 1989 und noch einmal von 1991 bis 1994 gehörte er als Mitglied der CDU-Fraktion dem Gemeinderat an.

Sänger und Pfadfinder

Daneben fand Hertinger, Vater von sieben Kindern und vielen Enkelkindern, zudem noch Zeit für weitere Vereinsaktivitäten. Ab 1945 erklang seine Stimme beim katholischen Kirchenchor. Ein halbes Jahrhundert lang gehörte er der Cäcilia als aktiver Sänger an. Im Jahr 2000 würdigte ihn der Chor mit der Ehrenurkunde. Darüber hinaus fühlte sich Hertinger seit 1962 auch bei den Pfadfindern wohl. Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde er 1998 zum Ehrenpfadfinder ernannt. Und schließlich zählte der Verstorbene noch zu den Gründungsmitgliedern des Laudenbacher Kerwe- und Heimatvereins im Jahre 1982. Hier bekam er die silberne Ehrennadel überreicht.

Große Verdienste erwarb er sich auch um die Partnerschaft mit Ivry-la-Bataille. Bei der offiziellen Verschwisterung in der französischen Gemeinde wurde er mit der silbernen Partnerschaftsmedaille bedacht.

In den letzten Jahren war es um den engagierten Alfons Ernst Hertinger ein wenig stiller geworden. Er erlitt einen Schlaganfall, von dem er sich jedoch erholte. hr

Die Beerdigung von Alfons Ernst Hertinger findet am Montag, 11. Juli, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Laudenbach statt.

Artikel vom: 08.07.2011

Die "traditionelle" Spende zählt erneut 5000 Euro

Baufördervereinsvorsitzender Markus Hain (rechts) überreicht Pfarrer Wehrle einen Scheck über 5000 Euro.

Laudenbach. Auch in diesem Jahr waren die Altäre anlässlich der Fronleichnams-Prozession wieder mit viel Liebe zum Detail geschmückt worden. Die Künstler kamen aus dem Kreise der Pfadfinder, der Katholischen Frauengemeinschaft und der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung. Nach der Prozession sorgte der Bauförderverein im Bartholomäussaal und im angrenzenden Hof des Kindergartens "Abenteuerland" für eine vorzügliche Bewirtung. Kulturell wurde der Nachmittag durch Auftritte der Kindergartenkinder untermalt. Nicht nur deren Eltern waren bei der Aufführung von Dornröschen und Rotkäppchen stolz auf ihren Nachwuchs, auch die übrigen Gäste zeigten große Begeisterung.

Freuen konnte sich auch Pfarrer Winfried Wehrle, der im Anschluss für die Pfarrgemeinde einen Scheck über 5000 Euro vom Baufördervereinsvorsitzenden Markus Hain entgegennahm. Die Scheckübergabe an Fronleichnam sei schon zur Tradition, sagte der Geistliche. Diese könne jedoch nur dann aufrecht erhalten werden, wenn der Bauförderverein weiter mit Spenden unterstützt werde. Markus Hain hob die Wichtigkeit der Unterstützung gerade nach der Fertigstellung der Renovierungsarbeiten hervor: "Das Geld wird zur Tilgung des aufgenommenen Kredites gebraucht." Fehlen durfte natürlich auch nicht der obligatorische Kaffee und Kuchen, mit dem die KFD-Frauen die Gäste verwöhnten.

Artikel vom: 01.07.2011

Beim Blick aufs Gestern und Heute fehlt das Morgen nicht

Kühles Nass aus der Plastik-Pumpgun: Das kam angesichts der hochsommerlichen Temperaturen beim Stammestag der Pfadfinder gerade recht. Bild: Gutschalk

LAUDENBACH. "Pfadfinder gestern, Pfadfinder heute" - die Idee zu diesem Motto für den Stammestag am Sonntag kam Johannes Bingen beim Sommerzeltlager der Deutschen Pfadfinder Sankt Georg (DPSG) in Westernohe. Dort, auf dem größten Pfadi-Zeltplatz Deutschlands im pfeifenden Wind des Westerwaldes, lernten die Laudenbacher Pfadfinder vom Stamm der Cherusker vor einem Jahr ihre Kollegen aus Sigmaringen vom Stamm St. Fidelis kennen und schlossen Freundschaft.

Das war gestern. Heute, ein Jahr später, zieht Johannes Bingen, der Cherusker-Präsident, Zwischenbilanz und stellt fest: Die Sache funktioniert, die Freundschaft hält und soll demnächst gefestigt werden. Denn die ersten beiden Augustwochen gehören wieder dem Sommerzeltlager, das die Cherusker heuer nach Bingen im Zollernalbkreis, wo gemeinsame Abenteuer auf der Agenda stehen.

"Gestern und heute" sollte aber auch eine Rolle spielen beim Gottesdienst, den die Pfadfinder an ihrem Stammestag unter anderem mit ihren Anekdoten zu einem wesentlichen Teil mitgestalteten. An "Gestern" erinnerte Günter Schmitt, der sich 1958, zwei Jahre nach Gründung der Laudenbacher Pfadfindergruppe, beim ersten Zeltlager seinen Tee mit Salz versüßte. "Heute", das war Johannes Bingens erste Kanufahrt auf der Lahn, bei der die Cherusker Kohldampf schoben, weil ihr Präsident den Proviant vergessen hatte.

Am Stammestag aber kam niemand zu kurz, nicht die rund 50 Pfadfinder und erst recht nicht die vielen Gäste, die sich von den Pfadi-Kochkünsten überzeugten. Bratkartoffeln und Schnitzel standen auf der Speisekarte, aber auch selbstgemachter Kochkäse und zu all den Köstlichkeiten ein kühles Helles von einer kleinen Privatbrauerei. Das kam bei hochsommerlichen Temperaturen genauso an wie die Wasserspiele der Jungpfadfinder mit Chef Georg Hertinger und die Coctailbar mit Selbstgemixtem, die Fabian Berger fachmännisch betreute. Einen Mordsspaß hatten die Wölflinge, die an der langen Leine von Christian Hoffmann die Besucher vor dem Bartholomäus-Saal am Lagerfeuer mit gegrilltem Stockbrot empfingen.

Trotz aller Erlebnisse im "Gestern und Heute" behält Präsident Bingen das "Morgen" im Blick: für das Sommerzeltlager, das die Pfadis vom 30. Juli bis 14. August nach Bingen bei Sigmaringen führt, sind noch Plätze frei. Anmeldung erbitten die Pfadfinder per E-Mail unter vorstanb@pfadfinder-laudenbach.de. he

Weitere Informationen unter www.pfadfinder-laudenbach.de

Artikel vom: 28.06.2011

Blick auf eine vorbildliche Zusammenarbeit

Singstark ist nicht nur der im vergangenen Jahr mit der Palestrina-Medaille ausgezeichnete katholischen Kirchenchor, sondern auch sein Pendant auf evangelischer Seite. Beide Ensembles gestalteten den ökumenischen Neujahrsempfang mit. Bild: Schilling

Laudenbach. "Miteinander denken, arbeiten und zueinander finden" - das sei das Bestreben der Ökumene, was in der Gemeinde "vorbildlich" funktioniere, sagte der katholische Pfarrer Winfried Wehrle beim ökumenischen Neujahrsempfang, der in diesem Jahr im evangelischen Gemeindezentrum stattfand. Dabei galt es, sich einiger Aktionen der Konfessionen, aber besonders auch der Zusammenarbeit im vergangen Jahr zurückzuerinnern. Matthias Fried, der Vorsitzende des evangelischen Kirchengemeinderats, ließ während seiner Ansprache den Tag der Handarbeit im Juni sowie die Feierlichkeiten in Gedenken an Anton Praetorius Revue passieren.

Ein wichtiges Anliegen war ihm auch, auf die Wichtigkeit der Spenden zur Finanzierung der Kirchenrenovierung hinzuweisen. Es sei fälschlicherweise zu lesen gewesen, das bereits alle finanziellen Mittel vorhanden seien. Dieser Zustand sei noch weit entfernt, weswegen jede Spende, sei sie auch noch so klein, vonnöten sei und dankbar entgegengenommen werde. Für das kommende Jahr plant Fried anlässlich der Renovierung der Kirche die Ausstellung "Christenkreuz und Hakenkreuz" aus Berlin nach Laudenbach zu bringen. In der Laudenbacher Kirche sind seit ihrem Umbau 1936 nazi-ideologische Motive zu finden, die bei den anstehenden Renovierungsarbeiten eine Rolle spielen werden.

Tatendrang und Energie

"Es war ein gefühlsbetontes Jahr mit vielen neuen Eindrücken", sagte der katholische Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rainer Diehlmann, der im vergangen Jahr die ersten Monate seiner Tätigkeit als Vorsitzender erlebt hat. Er sprach die besten Wünschen für das neue Jahr aus und dankte allen, insbesondere den ehrenamtlich in der Gemeinde Tätigen, deren "Tatendrang und Energie eine wichtige Stütze" seien. Dabei hob er beispielsweise die Pfadfinder, das "zentrale Bindeglied zwischen Jung und Alt", besonders hervor und würdigte den Kirchenchor, der im 2010 die Palestrina-Medaille erhielt.

Auf diese Auszeichnung spielte auch Wehrle in seiner Ansprache an. Eine belegte Stimme sei ein Hinweis auf eine innere Blockade, in Laudenbach sei man hingegen singstark.

Bürgermeister Lenz (CDU) betrachtete die ökumenische Neujahrsfeier als wichtige "Möglichkeit zu Meinungsaustausch und Diskussion". Neben einigen politischen Aspekten der Zukunft, auf die er kurz zu sprechen kam, verkündete er offiziell, dass er bei der Bürgermeisterwahl 2011 kandidieren werde. Den Bürgern wünschte er "alles erdenklich Gute" für das neue Jahr. Zwischen den einzelnen Reden spielte der evangelische Posaunenchor, ferner traten die Kirchenchöre beider Konfessionen auf und untermalten damit den Neujahrsempfang musikalisch.

Zum Abschluss sprach der evangelische Pfarrer Fritz-Norbert Wenzler. In Bezug auf die Jahreslosung (Römer 12, 21) warf er die Frage nach dem richtigen Umgang mit dem Bösen auf, sei es auf globaler Ebene oder ganz persönlicher. Das Böse gelte es mit viel Nachdenken und dem Guten zu überwinden.

In den zweiten Teil des Abends leitete er mit der Aufforderung ein: "Lasst uns alle Salatkopfmenschen sein", da der Salat sein Herz im Kopf trägt. Im Foyer des Gemeindehauses warteten Gebäck und Sekt auf die zahlreichen Besucher, die dort ökumenisch noch einmal nachträglich auf das neue Jahr anstießen. cl

Artikel vom: 11.01.2011