Pressearchiv 2010

Großer Run auf Adventsgestecke

Laudenbach. Der Duft von Glühwein und Bratwurst wehte dem Besucher entgegen und lud ein zum Verweilen an den Partytischen rund um das große Zelt, das die Pfadfinder am Wochenende für ihren Adventsmarkt an der katholischen Kirche aufgebaut hatten. In der provisorischen "Behausung" herrschte am Samstagabend und am gestrigen Sonntag nach dem Gottesdienst dichtes Gedränge. Für die Laudenbacher und Gäste aus der Nachbarschaft war es die letzte Gelegenheit, neben allerlei selbstgebasteltem Weihnachtsschmuck einen der rund 90 Adventskränze zu ergattern, die die Pfadfinder in einwöchiger abendlicher Fleißarbeit gebunden hatten und jetzt feilboten.

Auch Sonderwünsche erfüllt
Tatkräftige Hilfe hatten sie dabei von Manuela Bingen, die mit weiteren fünf sachkundigen Damen die Dekoration der Kränze besorgte. Sogar Sonderwünsche wurden gern erfüllt und so entstand eine bunte Vielfalt der vorweihnachtlichen Gestecke, wobei die traditionelle runde Form trotz aller Modetrends dominierte.

Grundsätzliche Vorarbeit hatten diejenigen Laudenbacher und Hemsbacher Häuslebesitzer geleistet, die ihre Tannen, Fichten und anderes winterharte Grünzeug geplündert und den Pfadfindern zur Verfügung gestellt hatten, wie Manuela Bingen dankbar anmerkte, bevor sie sich wieder ihrem appetitanregenden Verkaufsstand voller Christstollen widmete. Derweil hatte Jens Wind am Glühweinkocher alle Hände voll zu tun, denn schließlich erfüllten die heißen Tassen mit ihrem würzigen Inhalt und als Handwärmer gleich zwei wohltuende Zwecke für die durchgefrorenen Gäste.

Frische Brise
Pfadfinder-Präsident Marius Berger persönlich war es vorbehalten, gemeinsam mit Johannes Bingen das Feuer am Bratwurststand am Leben zu erhalten - bei der frischen Brise, die ständig durchs Pfadfinder-Zelt pfiff, durchaus kein leichtes Unterfangen. Dafür hatten Jonas, Johannes, Sebastian und Fabian, Jungpfadfinder und alte Hasen in Sachen Waffelbacken, viel Spaß mit der zähflüssigen Masse, die unter ihren kundigen Händen nach wenigen Augenblicken zu knusprigem Gebäck wurden. he

Laudenbach auf großem "Frosch-Fuß"

LAUDENBACH. "Borscht, vertreib die Schnoke unner de Brick un kumm net ohne Frosch zurick." Mit diesen Worten scheuchte am Samstagnachmittag Kerwepfarrer Markus Höhnle, begleitet von Mundschenk Steffen Helly, seine Domestiken ins nahe Bachbett und hielt noch in derselben Minute unter den feierlichen Klängen des Spielmannszuges der Feuerwehr und umtost vom Beifall der erwartungsfrohen Gäste das grüne Symbol der Froschkerwe zu Laudenbach in den Händen. Der Rest des zeremoniellen Kerweauftaktes war wohlvorbereitete alljährliche Zugnummer : Merkwürden bat "mich selbst und den Bürgermeister", den Kerwekranz zu hissen, was problemlos gelang. Das vom Publikum geforderte "häischer" freilich scheiterte an der Konstruktion von Baum und Kranzaufhängung.

"Thai-Frosch" gegen die "Inzucht"
Den Bürgermeister focht das nicht an. Hermann Lenz hatte einen Frosch aus seinem Thailand-Urlaub mitgebracht und übergab ihn Kerwevereinsvorsitzenden Jörg Stigler zu treuen Händen. "Damit mir hier die Frosch-Inzucht endlich aufhört", schmunzelte das Ortsoberhaupt vertraulich und wünschte allseits "Frohe Tage". Jörg Stigler, in zünftige Tracht gehüllt, begrüßte "ganz besonders denjenigen, den er bei der Begrüßung vergisst", übersah aber nicht die Abgeordneten Dr. Karl A. Lamers und Dr. Birgit Arnold, Staatssekretär Georg Wacker und die Freunde aus Ivry-la-Bataille.

Auch die Gemeinderäte und die beiden Ortspfarrer Fritz Norbert Wenzler und Winfried Wehrle waren in der schier unübersehbaren Menge der Eröffnungsgäste auszumachen. Denn immerhin, erinnerte der Kerwevereins-Chef, heiße "Kerwe" ganz dialektfrei eigentlich "Kirchweih" und riefe unüberhörbar zum ökumenischen Gottesdienst am Kerwesonntag.

Ein ganz besonderes "Dankeschön" richtete Stigler an die Mitarbeiter von Bauhof und Gemeinde für ihre tatkräftige Unterstützung. Svenja I., gemeinsam mit ihren Prinzessinnen Sandra und Franziska gekrönter Augenschmaus aus Lützelsachsen, wünschte "grandiosen Verlauf bei ein paar gemütlichen Gläsern", denn schließlich wolle ja "keiner ein Rindvieh sein". Ihre königliche Schwester Miriam I., nicht minder lieblich umrahmt von Katrin und Christina, versicherte den "Laudenbäscher" artig der Grüße "aus dem kleinen Vorort Hemsbach", wie sie formulierten.

Michael Schmidt (Sulzbach) hatte das Vergnügen, Jörg Stigler im Auftrag der befreundeten Kerwevereine ein "paar g'scheite neie Schuh" zu stiften: grasgrüne Froschfüße Größe XXL. Grußworte brachte auch Ortsvorsteherin Susanne Benyr aus Ober-Laudenbach, bevor die Tanzgruppe der Kerwevereine mit "Hacketon" im niederländischen Dreivierteltakt die Trachtenröcke schwang.

Pfadfinder Frosch-König
Laudenbach, das in Baden-Württemberg "noch weiter oben" liege, blinzelte Jörg Stigler vergnügt stichelnd nach Hemsbach, dem "kleinen Nachbardorf im Süden", leiste sich als Markenzeichen seiner Kerwe den "Froschkönig". Es sei eine Würde, die der Kerweverein alljährlich "für Verdienste um die Kerwe" verleihe.

Diese Ehre gebühre heuer einer ganzen Gruppe: den Pfadfindern, die mit ihrem Einsatz "unbürokratisch und schnell" die Weihnachtsmärkte der beiden vergangenen Jahre gerettet hätten. Stellvertretend ließ sich Ulrike Betz mit dem grünen "Monsterfrosch am Bande" dekorieren und bestieg mit gemischten Gefühlen die Schaufel eines Radladers, um aus luftiger Höhe den Lindwurm des Kerweumzuges anzuführen. he

Kinder mit besonderen Rechten

Der Klassiker: Nach dem Gottesdienst gab es Stockbrot. Auch konnten sich die Kinder beim Stammestag der Pfadfinder bei Spielen austoben. Bild: Gutschalk

Laudenbach. Bei hochsommerlichen Wetter haben die Pfadfinder ihren Stammestag gefeiert. Er stand unter das Motto "Wir sind Rechthaber". Dieser Leitgedanke zog sich auch durch den Gottesdienst, den Pfarrer Winfried Wehrle zelebrierte und der von den jungen Pfadfindern sowie vom Gruppenleiter Christian Hoffmann und der Jugendbeauftragten der Kirchengemeinde Gabriele Landler mitgestaltet wurde.

Szenisches Spiel im Gottesdienst

Als Bergleute, die Gesichter schwarz angemalt und mit Sturmlampen in den Händen, zogen die Kinder in die vollbesetze Kirche ein, während die Wölflinge ihren Einzug mit Bergwerksgeräuschen verstärkten. "Alle Menschen auf dieser Welt haben Rechte, Kinder haben besondere Rechte", führte Christian die Gemeinde in das Thema des Gottesdienstes ein. Trotz der Erklärung der UNO müssten viele Kinder in der Dritten Welt unter übelsten Bedingungen in engen Bergwerksschächten zu Hungerlöhnen arbeiten. "Als DPSG wollen wir weiter für die Rechte der Kinder einsetzen und ihnen die Möglichkeit zur freien Entfaltung der Persönlichkeit geben", betonte er. Räumlich von den Bergwerkskindern getrennt stand ein Mädchen aus einer reichen Familie und prahlte mit ihren schönen Ohrringen, die so deswegen so billig waren, weil die Arbeiterkinder für wenig Geld schuften mussten.

Gabriele Landler, die in diesem Gottesdienst eine Kurzpredigt hielt, wählte die Passage aus der Bibel, wo Jesus die Kinder zu sich holt und sie segnet. Mit dieser Geste habe Jesus das erste Kinderrecht geschaffen: "Du bist mir wertvoll." Und aus diesem kleinen Senfkorn sei ein großer Baum von Kinderrechten gewachsen. Kinder hätten ganz besondere Rechte, die es gelte zu wahren und zu schützen.

Im Anschluss an den Gottesdienst wartete auf die Kirchenbesucher im Gemeindehaus und im Garten ein opulentes Mahl; für die Kinder gab es viele Spiele, um sich die Zeit bis zum Anstoß der Deutschen Elf gegen England zu verkürzen. Im hinteren Teil des Gartens wurde Stockbrot gegrillt, der Nachwuchs konnte sich in Dosenwerfen üben oder mit dem Mund versuchen, Gummibärchen aus einer Wasserschüssel zu fischen.

Dass die Pfadfinder kein Auslaufmodell sind und dass sich auch noch heute ihre Berechtigung hätten, erklärte der Vereinspräsident Marius Berger. Auch heute gelte das Motto "Allseits bereit". Und unter diesen Leitspruch helfen die Pfadfinder immer dort, wo Not am Mann ist: Sie schmücken am Fronleichnam den Altar, sie haben bei der Kirchenrenovierung den Speicher aufgeräumt, und 2007 zur 100-Jahrfeier haben die Pfadfinder 100 gute Taten vollbracht.

In den ersten beiden Augustwochen geht es auf ein Sommerlager in den Westerwald, wo die Pfadindergruppen Zeltromantik genießen und wo sie auch Kontakte zu anderen Kindern- und Jugendlichen aus ganz Deutschland schließen können. Interessenten können sich unter der E-Mailanschrift vorstand@pfadfinder-laudenbach.de anmelden. greg

Auf der Suche nach dem Heiligen Gral

Laudenbach. Über das Pfingstwochenende haben die Laudenbacher Pfadfinder ein Zeltlager in der Nachbarschaft veranstaltet. Am Samstagnachmittag fanden sich rund 20 Pfadfinder in Ober-Laudenbach ein. Nachdem die Zelte aufgebaut waren und die Kinder sich beim gemeinsamen Essen gestärkt hatten, machten sie es sich am Lagerfeuer gemütlich, bevor am nächsten Tag das Programm startete.

Nach einer kurzen Nacht begannen die Vorbereitungen zum geplanten Geländespiel. In Gruppen begaben sich die Teilnehmer im Wald auf die Suche nach dem Heiligen Gral". Die Teilnehmer mussten auf ihrer abenteuerlichen Suche mehrere Hindernisse bewältigen, hatten beispielsweise mit drei Streichhölzern ein kleines Feuer zu entfachen oder Pfadfinderfragen zu beantworten. Damit nicht genug: Es mussten auch Gegenstände blind ertastet oder Dinge im Wald gefunden werden.

Eine Quizrallye durch Ober-Laudenbach gehörte ebenfalls dazu. An jeder Station erhielten sie Buchstaben, die schlussendlich die Lösung um das Rätsel vom Aufenthaltsort des Grals ergaben.

Lagerfeuerabende

Natürlich gehörten auch Lagerfeuerabende und Stockbrot zum Programm des Zeltlagers. Am Pfingstmontag besuchten die Pfadfinder dann den Wallfahrts-Gottesdienst auf dem Kreuzberg. Anschließend hieß es für die Teilnehmer: Zelte abzubauen und Lebewohl zu sagen.

Für das Sommerlager der Laudenbacher Pfadfinder, das in den ersten beiden Augustwochen vom 31. Juli bis 14. August in Westernohe stattfindet, sind noch einige Plätze frei. Wer Interesse hat, kann sich bei Marius Berger, E-Mail: marius.berger@pfadfinder-laudenbach.de, oder bei Georg Hertinger, E-Mail: georg.hertinger@pfadfinder-laudenbach.de, melden.