Pressearchiv 2006

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Jüngste schliefen sogar unter freiem Sternenhimmel

Laudenbach. (-) Rund 40 Pfadfinder haben am zweiwöchigen Sommerlager in Schwarz an der Mecklenburgischen Seenplatte in der Nähe von Neustrelitz teilgenommen. Der Zeltplatz lag direkt am Zethner See und bot durch seine Lage viel Möglichkeiten zu Land und zu Wasser. Neben den notwendigen Aufgaben wie Küchendienst und Nachtwache fanden verschiedene Angebote für die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren statt. Nach zwei Tagen waren alle Zelte aufgebaut, die Infotafel, der Mülleimer und die Spülstation zusammengewerkelt; das normale Lagerleben konnte beginnen. Die Teilnehmer erkundeten zunächst bei einem Geländespiel ihre Umgebung und mussten unterschiedliche Aufgaben auf ihrem Weg erfüllen, wie einen Hindernisparcours huckepack und mit geschlossenen Augen zurücklegen, ein Spinnennetz durchqueren und eine lange Kleiderschlange bilden. Ein Tagesausflug in die Hauptstadt Berlin fehlte nicht. Die Pfadfinder besuchten den Bundestag und zogen im Anschluss durch Berlin, um dort zu Fuß einige wichtige Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Die Teilnehmer waren mitgerissen von der Größe dieser Stadt und nahmen viele interessante Eindrücke mit. Ebenso besuchten die Laudenbacher Pfadfinder ein in der Nähe gelegenes Slawendorf, in dem Workshops wie Korbflechten, Schmieden, Filzen, Speckstein, Holzarbeiten, Töpfern und andere Dinge angeboten werden. Auch auf dem Zeltplatz gab es einiges zu erleben. Hier wurden eifrig T-Shirts gebatikt und bemalt, Freundschaftsbändchen geknüpft, Pizzaofen gebaut und Pizza gebacken. Ebenso legten die Pfadis einen Sporttag ein, bei dem die 13 und 14 Jahre alten Teilnehmer unterschiedlichste sportliche Betätigungen ausführten. Des Weiteren wurde ein Völkerballturnier ausgetragen, in dem altersgemischte Gruppen gegeneinander antraten. Am vorletzten Tag maßen sich die Pfadfinder nochmals bei der Lagerolympiade. Hier mussten sie sich sowohl körperlich als auch geistig anstrengen, denn es galt, eine Wortkette solange wie möglich aufrechtzuerhalten, unterschiedliche Lebensmittel zu erschmecken, möglichst viele Personen auf einer Getränkekiste zu stapeln, ein Ei auf einem Löffel durch einen Hinternisparcours zu balancieren und vieles mehr. Selbstverständlich nutzten die Laudenbacher Pfadfinder auch das nahe gelegene Wasser. Während die Wölflinge, die kleinsten Teilnehmer, einen Tag auf den Seen mit Kanus verbrachten, waren die älteren zwei Tage unterwegs. Die Kinder waren sehr angetan von dem kühlen Nass, so dass selbst die paar Regentropfen, die ab und zu vom Himmel fielen, ihnen nichts ausmachten. Sie saßen fröhlich singend und paddelnd im Boot. Die Wölflinge unternahmen ferner eine Zwei-Tages-Wanderung mit einer Übernachtung unter freiem Himmel. Die acht bis zehn Jahre alten Pfadfinder legten spielend die 16 Kilometer zu Fuß zurück. Das Gepäck für die Nacht nahmen sie im Rucksack mit, auf einer Wiese richteten sie sich ihr Nachtlager ein. Aber auch so manche Prüfung wurde im Lager abgelegt. So übte ein Teil der Jungpfadfinderstufe (elf und zwölf Jahre) Knoten ein, ein weiterer Teil und die Wölflinge erlernten alles, was für ein Lagerfeuer wichtig ist; ein Pfadfinder und ein Rover legten ihr Kochabzeichen ab: sie waren einen Tag lang allein für die Küche des Lagers verantwortlich. Ein Strandbad lag direkt am Zeltplatz, weitere waren nicht weit entfernt. Hinzukam das alltägliche Lagerfeuer am Abend, an dem sich alle versammelten, wärmten, gemeinsam sangen und über den vergangenen Tag erzählten. Als die Pfadfinder jetzt nach einer langen Busfahrt in Laudenbach ankamen, waren viele von ihnen traurig, dass sie sich trennen mussten. Zum Abschluss erklang "Nehmt Abschied Brüder". Aber nicht allzu lang: Die nächste Aktion ist bereits bei der Laudenbacher Kerwe.

 

In 50 Jahren 360.000 Stunden

Laudenbach. (he) Für uns ist es auch das erste Jubiläum, beteuerte Stammesvorsitzende Natascha Hohrein, als es mit dem Rollbraten zunächst nicht so recht klappen wollte und das Nachmittagsprogramm zum 50-jährigen Bestehen der Pfadfinder mit kleiner Verspätung begann. Die vielen Besucher nahmen es sportlich, genossen Gespräch und kühle Getränke unter schattenspendenden Sonnenschirmen, wagten sich aber auch in jene glutheiße Jurte, in der die Jubilare "50 Jahre Pfadfinder in Laudenbach" fotografisch dokumentiert hatten.

Den historischen Rückblick gewährte Jens Hell. Getreu dem Pfadfindermotto, die Welt ein Stück besser zu hinterlassen, als man sie vorgefunden habe, hätten die Stammesvorsitzenden und Gruppenleiter der Laudenbacher Pfadfinder in den 50 Jahren ihres Bestehens mehr als 360000 Sozialstunden geleistet haben. Einer derjenigen, die dieses Lob für sich beanspruchen dürfen, ist Andreas Faden. Ihn ehrte Hohrein mit dem Georgs-Pin. Tobias Nickisch erhielt für langjährige Gruppenleiterfunktion eine Friteuse.

In einem einstündigen Stufenprogramm zeigten die Jüngsten, was ihnen besonders am Herzen liegt: Rock und Pop in seinen gängigsten Varianten. Mishel, Dulce, Patricia und Vanessa hatten sich die Bewegungen ihrer Idole ebenso eingeprägt wie Pit seine Breakdance-Kapriolen oder Fabian seine Tanz-Solonummer. Eher beiläufig gewährten die jungen Pfadis Bürgermeister Lenz Raum und Zeit. "Jeden Tag eine gute Tat", erinnerte der Bürgermeister an jenes Wort, das auch außerhalb der Pfadfinderkreise Bestand hat. Pfadfinder zu sein, sei auch in unserer Zeit etwas ganz Besonderes und verdiene höchstes Lob.

"Haltet in dieser schnelllebigen Zeit an euren Idealen fest", bat Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gertrude Knapp die Pfadfinder, was Bundestagsabgeordneter Lothar Binding mit der Bemerkung ergänzte, die Pfadfinder schafften Möglichkeiten, sich zu entfalten und damit die Voraussetzung, das Leben zu meistern. Glückwünsche kamen auch von Pfadfinder-Bezirksvorsitzenden Klaus Kleiner. In einem hochnotpeinlichen, aber erfolgreich bestandenen Wissensquiz mussten sich "Altpfadfinder" Lothar Schmitt, Matthias Kristek und Martin Hertinger den "Rovern" stellen.

 

Warum der Daumen den kleinen Finger beschützt

Gestern war der Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten, die die Laudenbacher Pfadfinder zu ihrem 50. Geburtstag ausrichteten. Am Morgen fand ein Feldgottesdienst auf dem Sportplatzgelände statt, am Mittag und Nachmittag wurden die Gäste nach allen Regeln der Kunst bewirtet und mit einem kleinen Bühnenprogramm unterhalten.

Laudenbach. (he) Einen "richtigen Gottesdienst" hatte Pfarrer Fritz-Norbert Wenzler vorsichtshalber angekündet, auch wenn er nicht in der Kirche, sondern im Freien stattfinde. Den Pfadfindern, die in Laudenbach an diesem Wochenende ihr 50-jähriges Jubiläum feierten, war es recht und mit ihnen den vielen Besuchern, die sich gestern Morgen auf dem zu Zeltplatz und Kirche verwandelten Sportplatzgelände eingefunden hatten.

Den Altar ersetzte ein einfacher Tisch, davor ein Holzkreuz, ebenso handgemacht wie das Holzgerüst, das samt Segeltuchbespannung den Kirchendom symbolisierte. Pfarrer Fritz-Norbert Wenzler und der Mannheimer Bezirkskurat Lukas Glocker feierten einen eindrucksvollen Feldgottesdienst, in dem Glocker die Moderation übernahm und gleich zu Beginn die Pfadfinder selbst einspannte.

Sie erinnerten in einem kleinen Szenenspiel an Robin Hood, der, so Glocker, zwar weder ein katholischer noch ein evangelischer Heiliger gewesen sei, dennoch ein Vorbild bleibe, auch wenn er die Gesetze des Sheriffs missachtet habe. Trotzdem habe auch Robin Hood Gesetze befolgt, ebenso wie das die Pfadfinder in ihrem Gelöbnis täten, um gemeinsam ihr Ziel zu erreichen. Der Mannheimer Geistliche nannte: Respekt vor den Mitmenschen zu haben, ihnen aufrichtig und ehrlich zu begegnen, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft als Tugend zu erkennen.

Vorbilder entscheidend Der Laudenbacher Pfarrer Fritz-Norbert Wenzler griff den Gedanken der Gesetzestreue auf, erinnerte einleitend aber an den griechischen Philosophen Sokrates, der schon vor zweieinhalbtausend Jahren provozierend festgestellt hatte, die Jugend sei schlecht und habe keine Werte mehr und im übrigen gehe morgen die Welt unter. Zu Sokrates" Zeiten ebenso wie heute aber sei wahr, sagte Pfarrer Wenzler, dass die Jugend durch Erziehung und Vorbild geprägt werde. Und wer nicht bereit sei, Vorbild zu sein, habe kein Recht, die Jugend zu kritisieren.

Gesetze sind Spielregeln Gesetze seien nichts als die Spielregeln des Lebens, auf die wir zurückgriffen, weil sie sich bewährt hätten. Und zum Beweis ließ er Petra Wind die zehn Gebote vortragen, erläutert und kommentiert von Christian Hoffmann. Die wichtigsten der Gesetze aber, ergänzte Lukas Glocker, seien die unbedingte Liebe zu Gott und den Mitmenschen, was sich auch im Pfadfindergruß der drei erhobenen Finger wiederhole: Die Treue zu Gott, zu sich selbst und zum Vaterland.

Ganz nach Pfadfinderart begleiteten Gitarren (und zur melodischen Unterstützung auch das Saxophon) die Lieder, die die Feier umrahmten. Jungpfadfinder und Wölflinge trugen die Fürbitte vor, bevor Bezirkskurat Glocker befand, der Pfadfindergruß sei so wichtig, dass man ihn unverzüglich üben müsse, wobei unbedingt darauf zu achten sei, dass der Daumen den kleinen Finger bedecke - als Symbol für den Schutz, den der Größere dem Kleineren zu gewähren habe.

Und zum Friedensgruß reiche man sich die linke Hand und erhebe die rechte zum Pfadfindergruß - das Gelächter beim gegenseitigen Händeschütteln mündete passend in: "Wir knüpfen uns ein Friedensnetz" und beendete diesen fröhlich-besinnlichen Feldgottesdienst, dem sich der vergnügliche-unterhaltsame Teil des Pfadfinderjubiläums anschloss.

 

Auf den Spuren des legendären Robin Hood

Die Gruppe "Ouh Yeah" spielte unterm Sternenhimmel und heizte den Pfadfindern am Samstag ordentlich ein.

Laudenbach. (dd) Nach einem abenteuerreichen Tag haben es sich die Pfadfinder auf dem Sportplatz gemütlich gemacht. Die Band "Ouh Yeah" aus Ober-Laudenbach sorgt am Samstagabend anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Pfadfinder für Stimmung im Freien.

Das Geländespiel, gemeinsam mit den Pfadfindern aus Mannheim, wird bei den Jufis, Wölflingen, Rovern und den Pfadis bestimmt noch für längere Zeit Gesprächsthema Nummer eins sein.

Das Motto des Spiels lautete: "Robbin Hood". Rund 70 Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 16 Jahren erlebten tagsüber die spannende Geschichte am eigenen Leib. Elf Stationen galt es zu bewältigen. Die Pfadfinder mussten mit Haken Goldmünzen angeln, einen Fluss mit Hilfe von Kisten und Brettern überqueren, Bogenschießen, eine Szene aus Robin Hood nachspielen, eine Kutsche überfallen und andere Aufgaben bewältigen.

Am Besten habe den Kindern die Station gefallen, bei der sie mit Hilfe ihrer Kleidungsstücke Wasser transportieren sollten, berichtet die Laudenbacher Pfadfinderpräsidentin Natascha Hohrein. "Trotz der langen Strecke, die es zu bewältigen galt, hat den Kindern das Spiel viel Spaß gemacht", sagt sie. Alle Pfadfinder seien mit einem strahlenden Gesicht zum Sportplatz zurückgekehrt.

Bereits am Freitag haben die örtlichen Pfadfinder ihre Zelte auf dem Sportgelände aufgeschlagen. Die Kinder waren ganz weg von dem Angebot: "Mir macht es viel Spaß, im Zelt zu übernachten", erzählt beispielsweise Dulce (zehn Jahre) und fügt hinzu: "Am Freitagabend sind wir unter den Rasensprengern auf dem Sportplatz durchgerannt - das fand ich super. Beim Geländespiel mussten wir eine Kutsche überfallen, das hat mir am Besten gefallen." Die zehnjährige Madeleine von den Jufis erinnert sich daran, dass sie in der ersten Nacht "bis drei Uhr morgens gequatscht" hat. "Ich fand das Bogenschießen am Besten", lässt Pfadimitglied Johannes (14) wissen. Und der zehnjährigen Jessica hat das Spiel, "bei dem wir mit unseren Kleidungsstücken Wasser holen mussten, richtig gut gefallen".

Die Band "Ouh Yeah" gab am Abend unter freiem Himmel ein Konzert. Die Gruppe aus Ober-Laudenbach spielte Titel von Deutscher Welle bis zu Rock. Die Band, die seit eineinhalb Jahren besteht, gab unter anderem die Titel "Marmor, Stein und Eisen bricht" und "Rosi" zum Besten.

Lagerfeuer zum Auftakt

Laudenbach. (maz) Der Auftakt zum Jubiläumswochenende fiel klassisch aus: Zur Feier ihres 50-jährigen Bestehens haben die Pfadfinder gestern ein Zeltlager auf dem Laudenbacher Sportplatz aufgebaut und sich abends mit Eltern und Mitgliedern des Freundeskreises ums prasselnde Lagerfeuer versammelt. Heute werden die Laudenbacher Pfadies ordentlich Verstärkung erhalten.

150 Mitglieder des Pfadfinderbezirks Mannheim-Bergstraße werden nämlich auf dem Sportplatz erwartet. Tagsüber ist ein Geländespiel geplant, das die Teilnehmer in einem großen Bogen bis an den Heppenheimer Bruchsee führen wird. Abends laden die Pfadinder zu einem Open-Air-Konzert auf das Sportplatzgelände ein.

Höhepunkt des Jubiläumswochenendes ist der morgige Sonntag. Er beginnt um 10.30 Uhr mit einem Feldgottesdienst auf dem Sportplatz, den die Geistlichen Fritz-Norbert Wenzler aus Laudenbach und Lukas Glocker aus Mannheim halten werden. Daran schließen sich Frühschoppen, Mittagessen sowie eine Kaffee und Kuchentafel an. Um 13 Uhr beginnt das Stufenprogramm. Neben einem etwa einstündigem Bühnenprogramm mit Tänzen, Sketchen und anderem werden am Nachmittag auch Aktivitäten für Kinder und Jugendliche angeboten. Alle Interessierten sind zu den Veranstaltungen eingeladen. Für Gottesdienstbesucher, die zum Sportplatz gebracht werden möchten, steht zwischen 10 und 10.20 Uhr ein Fahrdienst an der katholischen Kirche und dem evangelischen Gemeindezentrum bereit. Für einen Rücktransport nach dem Gottesdienst und am Nachmittag ist gesorgt.